Verhalten von Raubfischen im Winter in Flüssen und Seen

Einfluss der Temperatur auf das Verhalten von Raubfischen
Die Wassertemperatur ist einer der Schlüsselfaktoren, die die Aktivität von Raubfischen beeinflussen. Im Winter, wenn die Wassertemperatur sinkt, verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische erheblich. Das bedeutet, dass sie weniger Energie benötigen und seltener fressen. Das Wasser in Seen und Flüssen kühlt sich allmählich ab, wobei die niedrigsten Temperaturen in der Regel im Januar und Februar erreicht werden. Es ist wichtig zu wissen, dass Wasser mit einer Temperatur von etwa 4°C die höchste Dichte hat und sich am Boden sammelt, was dazu führt, dass Fische oft Schutz in tieferen Bereichen der Gewässer suchen.
In Flüssen, wo das Wasser ständig in Bewegung ist, kann die Temperatur etwas höher sein als in Seen, insbesondere an Stellen mit wärmerem Zufluss, z. B. in der Nähe von Abflüssen oder unterirdischen Quellen. An solchen Orten können die Fische aktiver sein.

Aufenthaltsorte von Raubfischen im Winter
Im Winter ändern Raubfische ihre Aufenthaltsorte und suchen nach Plätzen, die ihnen Sicherheit und Zugang zu Nahrung bieten. Hier sind die häufigsten Orte, an denen man sie finden kann:
Tiefe Bereiche von Seen und Flüssen
Im Winter ziehen sich die meisten Raubfische in tiefere Bereiche der Gewässer zurück, wo die Temperatur stabiler ist. In Seen sollte man sie in der Nähe von tiefen Löchern, Unterwasserhügeln oder steilen Abhängen suchen. In Flüssen sammeln sich Raubfische oft in tiefen Rinnen, an Flussbiegungen oder in der Nähe von Hindernissen wie umgestürzten Bäumen oder Steinbänken.
Bereiche mit ruhiger Strömung
In Flüssen meiden Raubfische im Winter starke Strömungen, da diese viel Energie erfordern würden. Sie bevorzugen ruhigere Abschnitte wie Buchten, Altarme oder Bereiche in der Nähe von Brückenpfeilern. Dort können sie leichter ruhen und auf Beute lauern.
In der Nähe von Winterquartieren des Weißfischs
Raubfische wie Hechte oder Zander folgen oft Schwärmen kleiner Fische, die sich im Winter in tieferen Bereichen des Wassers sammeln. Daher lohnt es sich, sie in der Nähe von Winterquartieren von Weißfischen wie Brassen, Rotaugen oder Ukeleien zu suchen.
Aktivität einzelner Raubfischarten
Hecht
Der Hecht ist einer der aktivsten Raubfische im Winter. Obwohl sein Stoffwechsel verlangsamt ist, jagt er weiterhin kleine Fische, besonders an sonnigen Tagen, wenn die Wassertemperatur leicht ansteigt. In Seen findet man Hechte in der Nähe von Unterwasserhügeln und tiefen Löchern, in Flüssen in ruhigen Buchten und bei Hindernissen.
Zander
Zander bevorzugen im Winter tiefe Bereiche der Gewässer, wo die Temperatur stabil ist. In Seen sollte man sie in der Nähe von steilen Abhängen suchen, in Flüssen in tiefen Rinnen und bei steinigen Uferabschnitten. Zander jagen hauptsächlich nachts, daher sind die besten Fangzeiten abends oder nachts.
Barsch
Barsche bilden im Winter große Schwärme und halten sich in tieferen Bereichen des Wassers auf. In Seen findet man sie in der Nähe von Unterwasserhügeln und in der Nähe von Winterquartieren kleiner Fische. In Flüssen sollte man sie in ruhigen Buchten und bei Hindernissen suchen. Barsche sind den ganzen Winter über aktiv, auch wenn ihre Jagd weniger intensiv ist als im Sommer.
Wels
Welse fallen im Winter in eine Art Winterschlaf und hören auf zu fressen. Sie verstecken sich in tiefen Höhlen, unter umgestürzten Bäumen oder an anderen schwer zugänglichen Orten. Angler fangen Welse im Winter nur selten, da ihre Aktivität minimal ist.


Laichzeit von Raubfischen im Winter
Einige Raubfischarten laichen im Winter oder im frühen Frühling. Hier die wichtigsten Informationen dazu:
Quappe
Die Quappe ist der einzige Süßwasserraubfisch in Deutschland, der im Winter laicht. Die Laichzeit beginnt in der Regel im Dezember und dauert bis Februar, wenn die Wassertemperatur unter 4°C fällt. Quappen legen ihre Eier auf sandigem oder kiesigem Grund ab, oft in der Nähe von Hindernissen. In dieser Zeit sind sie sehr aktiv und leichter zu fangen.
Hecht
Obwohl der Hecht nicht im Winter laicht, bereitet er sich bereits gegen Ende des Winters darauf vor. Die Laichzeit des Hechts fällt in den frühen Frühling, wenn die Wassertemperatur etwa 5-8°C erreicht. Im Februar und März sammeln sich Hechte in flachen Wasserbereichen, was eine gute Gelegenheit zum Angeln bietet.
Zusammenfassung
Das Winterangeln auf Raubfische erfordert Geduld und Kenntnisse über ihr Verhalten. Es ist wichtig zu wissen, dass Fische in dieser Zeit weniger aktiv sind und sich hauptsächlich in tieferen Bereichen des Wassers aufhalten, wo die Temperatur stabil ist. Hechte, Zander und Barsche sind die am häufigsten gefangenen Raubfische im Winter, während Welse in eine Art Winterschlaf fallen. Die Quappe ist der einzige Raubfisch, der im Winter laicht, was sie in dieser Zeit zu einem besonders attraktiven Ziel für Angler macht.
